Der 21. März 2012 ist der 525. Todestag des Heiligen Nikolaus von der Flüe – er ist der Pfarrpatron unserer Pfarrgemeinde.
Nikolaus von der Flüe, auch Bruder Klaus genannt, wurde 1417
auf dem Flüeli („Fels“) bei Sachseln (Katon Obwalden) in der Schweiz als Sohn
des Bergbauern Heinrich von Flüe und seiner Frau Hemma geboren. Nach eigener Aussage hatte er in seiner Jugend eine
Vision, in der ihm bereits seine spätere Lebensaufgabe aufgezeigt wurde. Im
Alter von 30 Jahren heiratete er die wesentlich jüngere Dorothea Wyss. Aus
dieser Ehe gingen zehn Kinder hervor, fünf Töchter und fünf Söhne. Der
Bergbauer Nikolaus wurde zum Heerführer, Ratsherrn und Richter berufen.
Das Geburtshaus von Bruder Klaus in Flüeli. |
Das Wohnhaus von Bruder Klaus in Flüeli. |
Mit 48 Jahren legte er plötzlich alle seine Ämter nieder.
Die Erfahrungen in den Jahren zuvor hatten zu einer tiefen Lebenskrise geführt.
Am 16. Oktober 1467, gerade 50 Jahre alt, verließ Nikolaus, mit dem
Einverständnis von Dorothea und den Kindern, seine Familie. Er begab sich auf
eine Pilgerreise und wollte ein Leben in der Einsamkeit und der Gottesnähe
führen. Aufgrund einer Vision kehrte er aber in die Heimat, jedoch nicht zu
seiner Familie zurück. Mit der Zustimmung seiner Familie ließ er sich in einer
Schlucht (dem Ranft) nieder. Aus Ästen und Laub baute er sich dort eine Hütte
und lebte als Einsiedler.
Im Jahr 1468 errichteten Familienangehörigen, Freunde und
Mitbürger eine Klause mit Kapelle. Bruder Klaus lebte ein intensives
Gebetsleben. Im Mittelpunkt seiner Betrachtungen stand das Leiden Christi. Er
soll auch für den Rest seines Lebens außer der Eucharistie keine feste Nahrung
zu sich genommen haben.
Die Kapelle im Ranft mit der Klause von Bruder Klaus. |
Bruder Klaus wurde ein gesuchter Ratgeber in religiösen und
politischen Fragen der damaligen Zeit. Bei der sogenannten Tagsatzung zu Stans
(1481) rettete er die Eidgenossenschaft vor dem Zerfall und sicherte damit den
Frieden im Lande. Durch sein Wirken als geistlicher und politischer Mahner und
Berater wurde er bereits zu Lebzeiten als Friedenstifter, lebendiger Heiliger
und Landesvater bezeichnet.
Schon als jungen Mann wurden ihm 70 Lebensjahre
vorausgesagt. Im 70. Lebensjahr erkrankt
er schwer und starb am 21. März 1487 in
seiner Klause – begraben wurde er in der Pfarrkirche in Sachseln. Sein Grab und
seine Einsiedelei wurden schon kurz nach seinem Tod zum wichtigsten Pilgerort
der Schweiz. 1669 wird er
seliggesprochen und an Christi Himmelfahrt 1947 erfolgt die Heiligsprechung.
Der Grabaltar in der Pfarrkirche von Sachseln. |
Bruder Klaus ist nicht nur der Pfarrpatron unserer Pfarrgemeinde sondern auch Schutzpatron des Kantons Obwalden, der Schweiz sowie
der Katholischen Landjugend. Er wird meist dargestellt als Einsiedler mit Stock
und Rosenkranz.
Das bekannteste Gebet von Bruder Klaus lautet:
Mein Herr
und mein Gott, nimm alles mir, was mich hindert zu dir.
Mein Herr
und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu dir.
Mein Herr
und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.