Liebe
Gemeindemitglieder! Liebe Schwestern und Brüder!
Am Donnerstag, den 30.
Mai 2013, feiern wir wieder das Fronleichnamsfest mit einem Gottesdienst auf
unserem Kirchplatz in Büttelborn, so ist es seit vielen Jahren Tradition in
unserer Pfarrgemeinde. Ab dem nächsten Jahr werden wir dieses Fest und den
damit verbundenen Gottesdienst gemeinsam mit unseren Schwestern und Brüdern von
St. Walburga und der italienischen Gemeinde in Groß-Gerau feiern. Diesen
Beschluss fasste unser Pfarrgemeinderat in seiner Sitzung am 26. November 2012.
„Die Anregung von Herrn
Pfarrer Kissel, das Fronleichnam-Fest 2013 gemeinsam mit der Pfarrgemeinde St.
Walburga in Groß-Gerau zu feiern, wird lebhaft diskutiert. Folgender Kompromiss
kommt zur Abstimmung:
Das
Fronleichnam-Fest 2013 wird, wie bisher, für unsere Pfarrgemeinde auf dem
Kirchplatz in Büttelborn gefeiert. Ab 2014 feiern wir Fronleichnam gemeinsam
mit St. Walburga in Groß-Gerau. In der Zwischenzeit kann die Pfarrgemeinde auf
diese Zusammenlegung eingestimmt werden.
Abstimmungsergebnis:
Ja-Stimmen: neun (9)
Nein-Stimmen: eine (1) Enthaltungen: eine
(1). Somit ist diese Regelung angenommen.“
Aus dem Protokoll der PGR-Sitzung vom
26. November 2012.
Einige
Gemeindemitglieder haben schon vom sogenannten Bistumsprozess gehört und davon gelesen, sich aber nicht
weiter damit befasst, auch weil bis jetzt eventuell nicht genügend
Informationen dazu veröffentlicht wurden. Andere erfahren nun zum ersten Mal
davon. Wir haben hier die wichtigsten Informationen zum Bistumsprozess
zusammengefasst. Gerne beatworten wir auch Ihre Fragen.
Der Bistumsprozess
„Lebendige Gemeinden… in
erneuerten pastoralen Einheiten“,
unter diesem Leitwort steht der von unserem Bischof, Karl Kardinal Lehmann, im
Jahr 2004 angestoßene sogenannte Bistumsprozess. Dabei geht es um eine
Veränderung der Strukturen in den 345 Pfarreien
unserer Diözese, gleichzeitig aber auch um einen missionarischen Aufbruch. Kirche ist kein Selbstzweck,
sondern für die Menschen da. Wenn sich
deren Lebensumstände und die Gesellschaft ändern, muss auch die Kirche handeln,
damit sie zukunftsfähig bleibt.
Hauptgründe für die
Strukturveränderung innerhalb des Bistums sind:
- Rückgang der Priesterzahlen und
der hauptamtlichen/ pastoralen Mitarbeiter/innen
- Rückgang der Kirchenmitglieder
und Gottesdienstteilnehmer
- Engagement der Ehrenamtlichen
geht zurück
- Rückgang der Kirchensteuermittel
- Immobilien können nicht mehr
alleine unterhalten werden
Diese Gründe zwingen
das Bistum zu notwendigen Veränderungen, die auch Maßnahmen der
Umstrukturierung einschließen. Daher gibt es seit einigen Jahren größere
pastorale Einheiten, sogenannte
Pfarrgruppen, Pfarreienverbünde.
Neu hinzu kamen auch die Seelsorgeräte.
Es geht nicht um eine Zentralisierung, es gilt Kräfte zu bündeln.
Eine Pfarrgruppe ist der Zusammenschluss
mehrerer Pfarreien unter der Leitung eines Pfarrers. Dem Pfarrer ist ein
pastorales Team zugeordnet. Dieses Team unter der Leitung des Pfarrers trägt
die Verantwortung für die gesamte Pfarrgruppe.
Ein Pfarreienverbund besteht aus mehreren
Pfarreien, die so groß sind, dass sie jeweils einen eigenen Pfarrer haben.
Einer dieser Pfarrer ist der Leiter des Pfarreinverbundes. Auf der Ebene der
hauptamtlich pastoralen Mitarbeiter/innen gilt eine verbindliche Kooperation.
Der Seelsorgerat (SSR) besteht aus
ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiter/innen der jeweiligen Pfarreien.
Er hat die pastorale Situation der gesamten Einheit im Blick und setzt
pastorale Akzente und Schwerpunkte. Die Pfarrgemeinderäte
der einzelnen Pfarrgemeinden bestehen weiter.
Aufgrund der
zukünftigen Anzahl der Priester im Bistum Mainz können wir heute davon
ausgehen, dass alle Pfarreienverbünde mittel- bis langfristig in Pfarrgruppen
umgewandelt werden. Der Prozess innerhalb der Diözese ist also noch nicht
beendet und wird weitergeführt.
Die Situation unserer Pfarrgemeinde
Gemeinsam mit der
Pfarrei St. Walburga Groß-Gerau bilden wir seit dem Jahr 2006 einen Pfarreienverbund (PV). Seit 2012 gehört
auch die italienische Mission Groß-Gerau dazu. Leiter des PV ist, kraft Amtes,
Pfarrer/Dekan Norbert Kissel (St. Walburga Groß-Gerau).
Vertreter aus allen
drei Gemeinden bilden den Seelsorgerat. Leiter des SSR ist, kraft Amtes,
Pfarrer/Dekan Norbert Kissel (St. Walburga). Zum 2012 neu gewählten Vorstand
gehören außerdem noch Markus Schenk (St. Nikolaus von der Flüe) als
Vorsitzender und Luisa Baranelli (Italienische Gemeinde Groß-Gerau) als
stellvertretende Vorsitzende.
Im 2009 geschlossenen
und 2012 bestätigten Kooperationsvertrag
wurden die folgenden Punkte vereinbart:
- Kleine
Schritte. Keine Gemeinde soll überfordert werden.
- Gegenseitige Vertretung durch die
Pfarrer bei Gottesdiensten.
- Angebote und Veranstaltungen werden im
PV angeboten.
- Sukzessive Annäherung und Angleichung
des Firmkurses.
- Jugendpastoral:
Kleine Schritte – Gemeinsame Zielentwicklung.
Dabei sind alle
innerhalb unserer pastoralen Einheit eingeladen diese Ziele aktiv
mitzugestalten und mit Glauben und Leben zu erfüllen. Denn diese „Baustelle“
ist allerdings noch nicht abgeschlossen.
Was hat sich in unserer pastoralen Einheit verändert?
- Erste spürbare Veränderung: 2006 wurden die Gottesdienstzeiten neu geregelt, dies brachte auch einigen Unmut mit sich.
- Die gegenseitigen Vertretungen sorgen für Veränderungen der Zeiten bei den Gottesdiensten an den Wochenenden. Betroffen sind dabei die Vorabendmessen und der Gottesdienst in Dornheim.
- Die Sommerregelung der Gottesdienste an den Wochenenden (Reduzierung von 5 auf 3) gilt über die Sommerferien hinaus - meistens von Juni bis Oktober.
- Die gegenseitigen Angebote und Einladungen werden leider noch zu wenig angenommen. Da haben wir noch Luft nach oben.
- In der Firmpastoral gibt es eine Angleichung. In diesem Jahr findet bereits, nach 2012, der zweite gemeinsame Firmgottesdienst für die gesamte pastorale Einheit statt.
Da dieser Prozess noch
nicht abgeschlossen ist, stehen wir alle gemeinsam vor der Herausforderung
weiterer Veränderungen gewohnter
Strukturen. Diese können manchmal
schmerzlich sein, aber sie bieten auch neue Chancen. Es geht dabei vor allem um
die Gestaltung kirchlichen Lebens vor Ort. So wie es in unserem Leitwort heißt:
„Gemeinsam
aus der Quelle schöpfen und aus ihrer Fülle weitergeben.“ Eine gut
funktionierende Kooperation im Pfarreienverbund ermöglicht den Blick für
Menschen zu schärfen, die in unserer Kirche Heimat suchen. Unser gemeinsames
Ziel muss es sein, sie mit der Botschaft Jesu Christi in Berührung zu bringen.
Es ist der Sendungsauftrag der gesamten Kirche, nicht nur der Priester und
hauptamtlichen Mitarbeiter oder Gremien – es ist unser gemeinsamer Auftrag und
Weg. Als Christen, als Schwestern und Brüder, sollten wir unseren Glauben
bewusst leben sowie den Fragen und Herausforderungen der heutigen Zeit ohne
Angst vor der Zukunft und im Vertrauen auf Gott begegnen.
Joachim Respondek Susanne Fitz Klemens Aust Markus Schenk
Pfarrer Gemeindereferentin PGR-Vorsitzender SSR-Vorsitzender