Vor einigen Jahren wurde in
unserer Diözese der sogenannte Bistumsprozess "Lebendige Gemeinden ... in
erneuerten pastoralen Einheiten" von unserem Bischof, Karl Kardinal
Lehmann, in Kraft gesetzt. Dabei geht es um eine Veränderung der Strukturen in den 345
Pfarreien unserer Diözese, gleichzeitig
aber auch um einen missionarischen
Aufbruch.
Hauptgründe für die
Strukturveränderung innerhalb des Bistums sind:
- Rückgang der Priesterzahlen und
der hauptamtlichen/ pastoralen Mitarbeiter/innen
- Rückgang der Kirchenmitglieder
und Gottesdienstteilnehmer
- Engagement der Ehrenamtlichen
geht zurück
- Rückgang der Kirchensteuermittel
- Immobilien können nicht mehr alleine unterhalten werden
Am vergangenen Mittwoch, den 25.
September 2013, fand in Bürstadt eine Dekanatsversammlung der südhessischen
Dekanate ( Bergstraße-Mitte/Ost/West, Darmstadt und Rüsselsheim) statt. Rund
200 Teilnehmer darunter Hauptamtliche (Priester, Diakone, Pastoral- und
Gemeindereferenten) sowie zahlreiche Vorsitzende der Pfarrgemeinde- und
Seelsorgeräte folgten den Ausführungen zum Entwurf des neuen Stellenplans für
2025 des Bistum Mainz für die pastoralen Berufe. Die hochrangige Delegation mit Generalvikar
Giebelmann an der Spitze, Domdekan Heckwolf und Ehrendomkapitular Forster aus
Mainz hatte allerdings wenig Überraschendes mitzuteilen.
Aufgrund des Rückgangs von
Gläubigen und Priestern wird es starke personelle Veränderungen in den nächsten
Jahren geben. Im Jahr 2025 werden, davon geht die Bistumsleitung aus, nur noch 178 Priestern zur Verfügung stehen - heute sind es noch 237. Gerade unser Dekanat
Rüsselsheim ist von den Veränderungen stark betroffen. So werden im Jahr 2025
voraussichtlich nur noch zwölf, statt heute 19 Priester zur Verfügung stehen. Damit
werden sich auch die pastoralen Einheiten in unserem Dekanat weiter verändern.
Dies hat auch ganz konkrete Auswirkungen auf unsere Pfarrgemeinde und unsere Schwesterpfarrei St. Walburga. Denn
spätestens im Jahr 2025 wird unsere pastorale Einheit, der Pfarreienverbund
Groß-Gerau / Büttelborn (2012: 7074 Katholiken) mit heute zwei Priestern, in eine sogenannte
Pfarrgruppe unter der Leitung eines Priesters umgewandelt sein. Dafür werden
die Stellen für die Gemeindereferenten auf zwei (heute 1,51) erhöht. Die Pfarrgemeinderäte in den einzelnen Gemeinden sollen allerdings erhalten bleiben, erläuterte Generalvikar Giebelmann.
Der neue
Personal- und Stellenplan solle allerdings nicht in einem Zug, sondern
sukzessive bis 2025 umgesetzt werden, so der Generalvikar. Auch wenn es sich
zunächst nur um einen Entwurf handelt und die pastoralen Einheiten bis zum 15.
November zu einer Stellungnahme aufgefordert sind, ist nicht damit zu rechnen,
dass es deutliche Änderungen im Stellenplan geben wird. Unter realistischen
Gesichtspunkten wird die Umwandlung in eine Pfarrgruppe wahrscheinlich schon
einige Jahre vor 2025 eintreten.
Damit stehen wir gemeinsam vor der Herausforderung weiterer Veränderungen. Diese können manchmal schmerzlich sein, aber sie
bieten auch neue Chancen. Es geht dabei vor allem um die Gestaltung kirchlichen
Lebens vor Ort. So wie es in unserem Leitwort heißt: „Gemeinsam aus der Quelle
schöpfen und aus ihrer Fülle weitergeben.“
Eine gut funktionierende
Kooperation im Pfarreienverbund ermöglicht den Blick für Menschen zu schärfen,
die in unserer Kirche Heimat suchen. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, sie
mit der Botschaft Jesu Christi in Berührung zu bringen. Es ist der
Sendungsauftrag der gesamten Kirche, nicht nur der Priester und hauptamtlichen
Mitarbeiter oder Gremien – es ist unser gemeinsamer Auftrag und Weg. Als
Christen, als Schwestern und Brüder, sollten wir unseren Glauben bewusst leben
sowie den Fragen und Herausforderungen der heutigen Zeit ohne Angst vor der
Zukunft und im Vertrauen auf Gott begegnen.