Seit einigen Tagen sieht man
in Büttelborn auf der Mainzer Straße Ecke Georg-August-Zinn-Straße ein großes
Plakat des katholischen Hilfswerk Misereor. „Mut ist, für Gold nicht jeden
Preis zu zahlen. Wir unterstützen die Mutigen in Peru, die gegen krankmachende
Bergbaumethoden kämpfen. Ihre Spende
hilft!“ Damit macht Misereor auf die unhaltbaren Zustände im peruanischen
Bergbau aufmerksam.
Auch die CARITAS
Jahreskampagne 2014 mit dem Motto: „Weit weg ist näher als du denkst“, befasst
sich unter anderem auch mit der Frage: „Was hat mein Handy mit Peru zu tun?“ Im
Jahr 2012 wurden weltweit ca. 1,8 Milliarden Handys verkauft. Zur Herstellung werden
Tausende Tonnen von Kupfer, Gold oder Coltan benötigt. Die Rohstoffe werden oft
in den armen Ländern Afrikas oder Südamerikas, z.B. in Peru abgebaut. Die
Rohstoffimporte aus Peru haben sich in den vergangenen 10 Jahren um das
25-fache erhöht und machen inzwischen 60%
der gesamten deutschen Importe aus Peru aus.
Der Bergbau zählt In Peru zu
den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Allerdings profitiert die Bevölkerung kaum
von der wirtschaftlichen Entwicklung. Im drittgrößten Land Südamerikas werden
durch internationale Konzerne allerdings mit rücksichtslosen Methoden, oft auch
illegal, wertvolle Bodenschätze abgebaut, z.B. Gold, Kupfer, Zink und Silber.
Zum Schaden von Mensch und Umwelt. Es beginnt meistens mit Landraub, oft auch
gedeckt von den einheimischen Behörden. Dann werden durch den Einsatz von
Zyanid und Quecksilber zur Goldgewinnung, Wasser und Boden und schließlich auch
die Menschen und Tiere durch die Schwermetalle und Chemikalien langsam
vergiftet. Toxische Ablagerungen des Bergbaus vergiften Flüsse aus denen die Menschen
ihr Trinkwasser beziehen. Die Luft wird durch die Abgase der Erzverarbeitenden
Hochöfen mit Schwefeldioxid, Arsen und
vor allem Blei vergiftet. Der Regenwald wird durch illegale Goldschürfer
abgeholzt und abgebrannt, das Land wird überflutet um dann aus dem Wasser das Edelmetall
herauszusieben. Wasserquantität und Wasserqualität nehmen immer mehr ab.
Bei Demonstrationen und
Protestkundgebungen gegen die Bergbaupolitik der Regierung und die
multinationalen Großkonzerne kommt es immer wieder zu Übergriffen durch die
Sicherheitsorgane. Dabei kommt es oft zu Menschenrechtsverletzung. Teilnehmer
werden ohne Begründung inhaftiert, es gibt Verletzte manchmal auch Tote. Misereor
und Caritas International stehen an der Seite der Menschen, die gegen die
Umweltzerstörung sowie die Willkür von Behörden und der Großkonzerne
kämpfen. Immer wieder gibt es Einschüchterungsversuche
bis hin zu Morddrohungen. Aber durch die Mobilisierung der Öffentlichkeit, der
Presse sowie durch Aufklärungsprogramme, Bürgerforen und Fachtagungen. Gelingt
es immer mehr Druck auf Regierung und Bergbauunternehmen auszuüben. Ziel der
Aktivisten ist die Respektierung von Menschenrechten und Umweltstandards sowie
eine angemessene Beteiligung der Bevölkerung an politischen Entscheidungen und
ein gerechter Lohn. Um diesen Kampf bestehen zu können, sind die kirchlichen
Hilfsorganisationen weiter finanzielle Hilfe und Unterstützung angewiesen.
Ausführliche Informationen findet man im Internet unter www.misereor.de und
Marco Arana, engagierter Umweltaktivist, Priester und MISEREOR-Partner setzt sich gegenüber Konzernen und Regierung für die Rechte der meist indigenen Landbevölkerung ein. Im Jahr 2010 wurde er dafür mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.
Einen kurzen Misereor Projektfilm finden Sie unter: http://www.youtube.com/watch?v=shw6Y_09xmI
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