Der rote Rucksack - das Symbol des Katholikentages. |
Mit einem Gottesdienst
vor dem Schloss, an dem ca. 20.000 Gläubige teilnahmen, endete heute der 98.
Katholikentag in Mannheim. Unter dem Leitwort: „Einen neuen Aufbruch wagen“, hatten
während der letzten fünf Tage Christen gemeinsam diskutiert, gebetet und
Gottesdienste gefeiert. Rund 80.000 Besucher, darunter viele Jugendliche,
nahmen in Mannheim teil und übertrafen damit die Erwartungen der Organisatoren
vom Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZDK).
Dicht bevölkert war die Mannheimer Innenstadt. |
Bei über 1.200
Einzelveranstaltungen war für jeden Besucher etwas dabei. Auf zahlreichen Bühnen
wurde mit kirchlichen Amtsträgern, Laien und Politikern diskutiert, hatten
Musiker ihren Auftritt, gab es Theater- und Kabarettaufführungen. Alle
deutschen Diözesen, viele Orden, katholische Organisationen, Gruppen,
Initiativen, Vereine und Verbände hatten einen Stand auf der sogenannten
Kirchenmeile. Immer wieder sah man dort Menschen lebhaft miteinander
diskutieren. Es wurde deutlich wie bunt, vielfältig und lebendig die Katholische
Kirche ist. Gleichzeitig war aber auch
festzustellen, wie groß die Meinungsunterschiede zwischen einzelnen
Gruppierungen und Strömungen innerhalb der Kirche sind. Bei den Debatten
während des Katholikentages ging es nicht nur um einen innerkirchlichen
Aufbruch sondern auch um die gesellschaftspolitische Zukunft in unserem Land, in Europa und der in Welt.
Unser Bischof, Karl Kardinal Lehmann, beim Gespräch auf der Medienbühne am Mannheimer Wasserturm. |
Auch zahlreiche
Prominente aus Kirche und Gesellschaft, darunter fast alle deutschen Bischöfe und viele Politiker aller Parteien, waren unter den Teilnehmern und suchten
das Gespräch. Gut besucht war z.B. die Medienbühne am Mannheimer Wasserturm.
Dort stellten sich u.a. die Kardinäle Karl Lehmann (Bistum Mainz) und Reinhard Marx
(Erzbistum München und Freising) sowie Bundestagspräsident Norbert Lammert
(CDU) und SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles den Fragen von Journalisten.
ZDK-Präsident Alois Glück im Gespräch mit Reinhard Kardinal Marx (Erzbistum München und Freising). |
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch, rief im heutigen Abschlussgottesdienst zu Mut und
Zuversicht auf. Der Katholikentag habe gezeigt, dass "Kirche lebendig und
dynamisch ist, dass von uns Christen ein Aufbruch ausgeht, den unsere Welt und
unsere Kirche benötigen". Wer aufbreche, wende sich zugleich gegen
"jegliche Versicherungsmentalität". Diese mache sich in Gesellschaft
und Kirche nur allzu gerne breit, so der Freiburger Erzbischof.
Auch ZDK-Präsident Alois Glück rief in seiner Rede zum Engagement in der Kirche und Gesellschaft auf und erhielt dafür mehrfach Applaus. "Wir haben eine lebendige, glaubensstarke und vitale Kirche erlebt." Der Katholikentag sei offen gewesen "für alle Fragen, die uns in der Situation und der Entwicklung unserer Kirche bedrängen".
Kritik an den Organisatoren des Katholikentages gab es naturgemäß wieder von der Reformbewegung "Wir sind Kirche", die den deutschen Bischöfen und dem ZDK jeglichen Reformwillen abspricht. Aber auch aus der entgegengesetzten "extremen ultrakonservativen" Richtung gab es wieder Kritik am "liberalen ZDK" und "seinen Verrat am wahren katholischen Glauben".
Es bleibt also abzuwarten welche Impulse von diesem Katholikentag ausgehen werden. Sicherlich wird in vielen Pfarreien die Diskussion über einen Aufbruch in Kirche und Gesellschaft weitergeführt oder beginnt dort nun. Dieser Katholikentag zeigte sicher auch ein Stück "heile" katholische Welt. Ob dieser vielleicht neu gewonnene Optimismus dann auch in der Realität ausreicht wird sich zeigen. Aber mit Glaubensstärke, Hoffnung und Mut kann unsere Kirche und können wir als Christen den Herausforderungen der heutigen Zeit begegnen.
Wir sollten uns den folgenden Satz aus dem "Mannheimer Aufruf", den das ZDK kurz vor dem Katholikentag veröffentlichte, zu Eigen machen: „Unsere Antwort auf die Krisen in Kirche, Staat und Gesellschaft ist nicht Resignation, sondern Engagement“.
Wir sollten uns den folgenden Satz aus dem "Mannheimer Aufruf", den das ZDK kurz vor dem Katholikentag veröffentlichte, zu Eigen machen: „Unsere Antwort auf die Krisen in Kirche, Staat und Gesellschaft ist nicht Resignation, sondern Engagement“.
Der nächste Katholikentag soll 2014 in Regensburg stattfinden.
Weitere Informationen, Bilder und Videos zum Katholikentag gibt es unter: www.katholikentag.de oder www.zdk.de.
Weitere Informationen, Bilder und Videos zum Katholikentag gibt es unter: www.katholikentag.de oder www.zdk.de.
Einige Teilnehmer am Katholikentag 2012:
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) |
Bruder Paulus |
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) |
Der "echte" Nikolaus |
Hans Maier, ehemaliger ZDK-Vorsitzender |
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