Liebe Mitglieder unserer Pfarrgemeinde!
Liebe Schwestern und Brüder!
Am 1. April 1966 wurde unsere
Pfarrgemeinde St. Nikolaus von der Flüe
mit ihren vier Ortsteilen gegründet. Dies bedeutet, dass wir in zwei Jahren
unser 50-jähriges Pfarreijubiläum
feiern werden. Das Jubiläum im Jahr 2016 bietet uns schon heute die
Gelegenheit, Sie wieder einmal über die Herausforderungen und Entwicklungen
unserer Pfarrgemeinde zu informieren.
Die Lebensbedingungen sowie das
Freizeitverhalten aber auch das Verhältnis zu Glaube und Kirche haben sich in
den letzten Jahren stark verändert. Die Anforderungen in Schule, Studium und
Beruf, die vielfältigen Freizeitangebote, die Möglichkeiten unserer
multimedialen Gesellschaft sowie der Wunsch nach „Ruhe um abschalten zu können“
lassen das Angebot der Kirche nur noch als eines unter vielen erscheinen.
Gleichzeitig suchen viele Menschen heute nur noch zu besonderen Anlässen die
Nähe zu ihrer Kirchengemeinde, z.B. bei Taufe, Erstkommunion, Firmung, Trauung,
Beerdigungen oder an Feiertagen. Manchmal bietet aber auch die Kirche selbst,
durch eigene Fehler und damit oft zu recht, Anlass zur Kritik.
„Gemeinsam aus der Quelle schöpfen
und aus ihrer Fülle weitergeben.“
Unter diesem Leitwort wollen wir – als
Kirchengemeinde hier am Ort – Glauben und Leben miteinander teilen. Auch wenn wir vielleicht nicht alle
Erwartungen erfüllen können – niemand ist perfekt – möchten wir Sie einladen
und ermutigen!
Was bedeutet das Wort Jesu heute für mich/uns?
Wo finden wir Zeit und Raum zur
Begegnung mit Gott und den Menschen in unserer Gemeinde?
Durch das gemeinsame Gebet sowie die
verschiedenen liturgischen Feiern besteht eine gute und solide Basis. Wichtig sind
auch die Begegnungen außerhalb der Gottesdienste. Unser Pfarrzentrum, die verschiedenen Gruppen, Kreise, Angebote und
Veranstaltungen bieten immer wieder die Gelegenheit zu Begegnungen, Gesprächen
und Austausch; sie machen unsere Gemeinde lebendig. So kann sie sich
weiterentwickeln und den folgenden Heraus- forderungen begegnen:
Kinder und Jugend
Kinder und Jugendliche werden heute
immer mehr in Schule, Ausbildung und Studium gefordert. In der Freizeitgestaltung
stehen wir oft mit Vereinen, Organisationen
und mit der ständig steigenden
Medienvielfalt in einem Wettbewerb.
Unsere Jugendlichen feiern regelmäßig
ihren Glauben in einem offenen Jugendgottesdienst und laden dazu alle Suchenden
und Nichtgetauften ein. Dieser besondere Gottesdienst wird einmal im Monat im
Wechsel mit der Evangelischen Kirchengemeinde Büttelborn an einem Samstag
gefeiert. Wir freuen uns über alle, die mitfeiern.
Junge Familien
Besonders der Zuzug vieler junger Familien ins Büttelborner Neubaugebiet
hat das Gesicht unserer Pfarrgemeinde in den letzten Jahren verändert. Einmal
im Monat bieten wir einen Kinder- bzw. Kleinkindergottesdienst an. Wir singen und beten, hören von Gott und Jesus,
werden still, reden, denken nach und lachen. Wir machen die Botschaft erfahrbar
und wollen sie auf die heutigen Lebenssituationen von Kindern übertragen. Wir
wollen Jesus in unserem Leben entdecken. Die Kinder- und Kleinkinder- gottesdienste
werden zeitgleich mit dem Gemeindegottesdienst, der in der
Pfarrkirche stattfindet, in unserem Pfarrzentrum gefeiert. Die
Familiengottesdienste feiern wir in der Pfarrkirche.
Drei- bis viermal im Jahr laden wir
außerdem zu einem gemeinsamen Frühstück vor dem Sonntags- gottesdienst ein. Dazu
sind alle Gemeindemitglieder, besonders aber
alle neu zugezogenen und alleinerziehenden sowie alle jungen Familien
eingeladen. Hier kann man sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen,
informieren und Kontakte zu knüpfen.
Mitarbeiter gewinnen
Bringen Sie doch Ihre Persönlichkeit,
Kreativität und Talente auf unserer „Baustelle
Pfarrgemeinde“ ein, um so ein Teil der „Lebendigen
Gemeinde“ hier vor Ort zu werden. Wir alle sind Kirche und unsere Gemeinde braucht
das Engagement von Vielen. Wir brauchen weiterhin Ihre Teilnahme und
Unterstützung. Wir freuen uns über alle, die sich entweder für einen
überschaubaren Zeitraum, z.B. als Kommunion- oder Firmgruppenleiter, oder auch langfristig,
z.B. vier Jahre Pfarrgemeinderat (PGR), engagieren. Informationen zu den
Gruppen und Angeboten liegen in den Kirchen aus. Sie erhalten diese auch im
Pfarrbüro (Tel. 06152-55984).
Caritas
Die Herausforderungen im sozialen/caritativen
Bereich in unserer Gemeinde und weltweit werden ein Schwerpunkt der nächsten
Jahre sein. Gemeinsam mit anderen gesellschaftlichen Gruppen und Verbänden muss
die Kirche, so wie es Papst Franziskus von uns fordert, Partner und Sprachrohr
für die Armen und Schwachen dieser Welt und unserer Gesellschaft sein.
Weltkirche
Wir wollen auch in der Zukunft die Hilfsprojekte von Diakon Hermann
Schweikart aus Oberá (Provinz Misiones) im Nord-Osten von
Argentinien und von Bischof Juan Carlos aus Caravelí im Süden von Peru
unterstützen. Schwerpunkte: Gesundheit, Bildung, Kinder, Selbsthilfe und Nachhaltigkeit. In den
Ländern Lateinamerikas ist die Kirche oft die einzige Institution, die sich für
die Armen und Rechtlosen einsetzt und ihnen eine Stimme gibt. Zur Unterstützung
der Projekte gibt es mehrfach im Jahr Benefizessen, oft auch mit Gästen aus
Südamerika. Die Spenden und Erlöse gehen zu 100% an die Hilfsprojekte. Einen festen
Platz hat auch der Neujahrsempfang des Freundeskreises für Lateinamerika.
„Lebendige Gemeinden… in erneuerten pastoralen Einheiten“, unter diesem Leitwort steht der von
unserem Bischof, Karl Kardinal Lehmann, im Jahr 2004 angestoßene sogenannte
Bistumsprozess. Dabei geht es um eine Veränderung der Strukturen in den 345 Pfarreien unserer Diözese aber auch um einen
missionarischen Aufbruch. Wenn sich Lebens- umstände von Menschen sowie Gesellschaft
ändern, muss auch die Kirche handeln, damit sie zukunftsfähig bleibt. Hauptgründe
für die Veränderung im Bistum:
·
Rückgang
der Priesterzahlen und der hauptamtlichen/ pastoralen Mitarbeiter/innen
·
Rückgang
der Kirchenmitglieder und Gottesdienstteilnehmer
·
Engagement
der Ehrenamtlichen geht zurück
·
Rückgang
der Kirchensteuermittel
·
Immobilien
können nicht mehr alleine unterhalten werden
Diese Gründe zwingen das Bistum zu
notwendigen Veränderungen, die auch Maßnahmen der Umstrukturierung
einschließen. Veränderungen können schmerzlich sein, aber auch Chancen mit sich
tragen. Seit einigen Jahren gibt es größere
pastorale Einheiten, sogenannte Pfarrgruppen
und Pfarreienverbünde. Neu hinzu
kamen auch die Seelsorgeräte. Es
geht dabei nicht um eine Zentralisierung, es gilt Kräfte zu bündeln.
Unsere pastorale Einheit heute: Pfarreienverbund
Ein Pfarreienverbund besteht aus
mehreren Pfarreien, die so groß sind, dass sie jeweils einen eigenen Pfarrer
haben. Einer dieser Pfarrer ist der Leiter des Pfarreinverbundes. Gemeinsam mit
der Pfarrei St. Walburga Groß-Gerau bilden wir seit dem Jahr 2006 einen
Pfarreienverbund. Seit 2012 gehört auch die italienische Mission Groß-Gerau
dazu. Im 2009 geschlossenen und 2012 bestätigten Kooperations- vertrag wurden
die folgenden Punkte vereinbart:
·
Kleine
Schritte. Keine Gemeinde soll überfordert werden.
·
Gegenseitige
Vertretung durch die Pfarrer in den Gottesdiensten bei Krankheit oder Urlaub.
·
Angebote
und Veranstaltungen werden innerhalb des Pfarreienverbundes angeboten.
·
Sukzessive
Annäherung und Angleichung des Firmkurses.
·
Jugendpastoral:
Kleine Schritte – Gemeinsame Zielentwicklung.
Auf der Ebene der hauptamtlich
pastoralen Mitarbeiter/innen gilt dabei eine verbindliche Kooperation. Dabei
sind aber alle innerhalb unserer
pastoralen Einheit eingeladen diese Ziele aktiv mitzugestalten und so mit
Glauben und Leben zu erfüllen. Wir werden daher das Fronleichnamsfest am 19.
Juni 2014, wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, nicht mehr in
Büttelborn auf dem Kirchplatz feiern, sondern gemeinsam innerhalb des
Pfarreienverbundes um 9.30 Uhr in Groß-Gerau.
Unsere zukünftige pastorale Einheit: Pfarrgruppe
Eine Pfarrgruppe ist der Zusammenschluss mehrerer Pfarreien unter der Leitung
eines Pfarrers. Dem Pfarrer ist ein pastorales Team (Gemeindereferenten,
Diakon…) zugeordnet. Aufgrund der zukünftigen Priesterzahlen im Bistum Mainz werden
alle Pfarreienverbünde bis zum Jahr 2025 zu Pfarrgruppen umgewandelt. Aus
heutiger Sicht wird dies in unserer pastoralen Einheit aber wesentlich früher
der Fall sein
Der Seelsorgerat (SSR) besteht aus ehrenamtlichen und hauptberuflichen
Mitarbeiter/innen der jeweiligen Pfarreien. Er hat die Situation der gesamten
Einheit im Blick und setzt pastorale Akzente und Schwerpunkte.
Die Pfarrgemeinderäte der einzelnen
Pfarrgemeinden bestehen weiter. Die nächste PGR-Wahl ist 2015.
Natürlich konnte hier nur einiges
verkürzt dargestellt und angedeutet werden. Weitere Informationen, aktuelle
Hinweise auf unsere Veranstaltungen und Termine entnehmen Sie bitte dem
Pfarrbrief, den Schaukästen an unseren Kirchen,
der örtlichen Presse sowie unserer Homepage: www.buettelborn.de.gg oder auf unserem Blog: http://katholische-pfarrgemeinde-buettelborn.blogspot.com/.
Allen, die in unserer Pfarrgemeinde
aktiv sind, sie mit Leben erfüllen, sich zu ihrem Glauben bekennen, ihr ein
Gesicht geben und sich in vielfältiger Art und Weise engagieren, möchten wir
recht herzlich danken.
Joachim Respondek, Pfarrer
Susanne
Fitz, Gemeindereferentin
Klemens Aust, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates
© PGR St. Nikolaus von der Flüe / April 2014
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