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Katholische Pfarrgemeinde
St. Nikolaus von der Flüe
Dornheimer Str. 26
D-64572 Büttelborn
Deutschland
Tel. 06152 - 55 98 4
Öffnungszeiten des Pfarrbüros: Montag - Freitag 9.00 - 12.00 Uhr (Frau Mühlemeier-Rhode)
E-Mail: kath-Kirche-Buettelborn@gmx.de
Pfarrer: Monsignore Joachim Respondek
Gemeindereferentin: Dorothea Tambour-Antoci
PGR-Vorsitzender: Markus Schenk

Samstag, 15. August 2015

Pater Georg Matussek SVD verstorben

Abschied von Pater Georg Matussek SVD – Adios Padre Jorge


Pater Georg Matussek SVD – Padre Jorge
(09.11.1935 – 13.08.2015)
„Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, wird leben,
auch wenn er stirbt,
und jeder der lebt und an mich glaubt,
wird auf ewig nicht sterben.“
(Joh 11, 25-26)











Unsere Pfarrgemeinde und die Mitglieder des Freundeskreises für Lateinamerika trauern um den Steyler Missionar Pater Georg Matussek SVD, genannt Padre Jorge. Er verstarb am Donnerstag, den 13. August 2015 im Alter von 79 Jahren im Krankenhaus von Posadas (Provinz Misiones) in Argentinien.

Pater Jorge hatte am 25. Juli einen Schlaganfall erlitten und bis zuletzt hatte man gehofft, dass sich sein Gesundheitszustand wieder verbessern würde. Nachdem er zunächst halbseitig gelähmt war und nicht sprechen konnte, musste er in den letzten Tagen künstlich beatmet werden. Am Donnerstag, den 13. August 2015 um 15.00 Uhr blieb sein Herz stehen und er "ging in das Haus unseres himmlischen Vaters", wie  seine Mitbrüder in Argentinien auf ihrer Homepage mitteilten.

Am 9. November 2015 wollte Pater Jorge seinen 80. Geburtstag feiern. Aber das Leben und der Tod haben beide ihren eigenen Zeitplan. Die Beerdigung fand bereits am Freitag (14.08.) um 10.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr unsere Zeit) auf dem Friedhof der Steyler Missionare in Fatima bei Posadas statt. „Ein gütiger, hingebungsvoller Hirte - eine Seele von Mensch – ist uns in die Ewigkeit vorausgegangen“, so heißt es im Nachruf der Steyler Missionare  aus St. Augustin.

Geboren und aufgewachsen in Schlesien trat Georg Matussek in den Orden der Steyler Missionare ein, studierte Theologie in St. Augustin, legte die ewigen Gelübde ab und wurde am 07.10.1962 zum Priester geweiht. Seit 1963 hat er dann fast 52 Jahre in verschiedenen Pfarreien in der argentinischen Provinz Misiones im Nordosten des Landes gewirkt. 

Alle die ihn kennen lernen durften, werden sich an einen bescheidenen Missionar erinnern, der ganz in seinem Dienst für die ihm anvertrauten Menschen aufging. Er teilte ihre Sorgen und Nöte. Oft übernachtete er bei einer Familie draußen in einer sogenannten Kolonie, nachdem er dort abends in einer der Kapellen, weit weg von seinem Pfarrhaus, einen Gottesdienst feierte. Die Menschen teilten das Wenige was sie hatten mit ihm. Ein bescheidenes Mahl und einen Platz zum Schlafen – oft hatte die Hütte der Gastgeber ja nur einen Raum – mehr benötigte Pater Jorge nicht.

Padre Jorge bei einem Aschermittwochsgottesdienst in Misiones.
Darüber hinaus war er aber auch an vielen technischen Dingen interessiert. Auch wenn er manchmal etwas zerstreut wirkte, konnte man immer nur stauen, was er alles über Autos und Fotoapparate wusste. Auch sein hintergründiger Humor wird vielen in Erinnerung bleiben. Er freute sich wie ein Kind, wenn er eine deutsche Zeitschrift in die Hände bekam. Immer wieder fragte er Besucher aus Deutschland ob sie ein bestimmtes deutsches Nachrichtenmagazin mitgebracht hätten. Das führte bei regelmäßigen Besuchern dazu, dass sie vor dem Abflug in Deutschland noch schnell die entsprechende Zeitschrift kauften damit der Pater mal wieder eine deutsche Zeitung lesen konnte.

Über 20 Jahre war er auch mit unserer Pfarrgemeinde freundschaftlich verbunden. Bis zum Jahr 2006 erhielten seine verschiedenen Pfarreien Hilfsgüter aus unserer Containeraktion. Nachdem wir unser Containerprojekt leider einstellen mussten, unterstützten wir ihn und seine Projekte weiter finanziell. So konnten wir ihn bei der Beschaffung eines Notstromgenerators und eines Ultraschallgerätes für das Krankenhaus San Lucas in Colonia Aurora mit einigen Spendengeldern unterstützen.

Padre Jorge im Krankenhaus San Lucas in Colonia Aurora.
Wir sind ihm dankbar für sein engagiertes Glaubenszeugnis und seinen unermüdlichen Einsatz für die Armen und Bedürftigen in Argentinien sowie für seine Freundschaft und die vielen Begegnungen in Argentinien aber auch hier in Deutschland.

Viele unserer Gemeindemitglieder werden sich bestimmt noch an seine Besuche in den Jahren 2010 und 2013 und die damit verbundenen Benefizessen erinnern. Man war beeindruckt von seiner bescheidenen Art und wie er über sein Leben in der Mission berichtete. Nach seinem letzten Besuch in unserer Pfarrgemeinde am 25. August 2013 lautete die Überschrift im Groß-Gerauer Echo: „Seine Mission heißt helfen.

Padre Jorge bei seinem letzten Besuch in unserer Pfarrgemeinde am 25. August 2013. 
Gemeinsam mit seiner Schwester Rosel, deren Familie und allen Angehörigen sowie seinen Mitbrüdern von den Steyler Missionaren, seinen Freunden und unseren Schwestern und Brüdern in Misiones in Argentinien, trauern wir um unseren Freund und Bruder Georg „Jorge“ Matussek.

Wir wollen für ihn beten:
Herr unser Gott.
Du bist das Licht der Glaubenden und das Leben der Heiligen.
Du hast uns durch den Tod und die Auferstehung deines Sohnes erlöst.
Sei deinem Diener Georg gnädig, der das Geheimnis unserer Auferstehung
Gläubig bekannt hat und lass ihn auf ewig deine Herrlichkeit schauen.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.

Herr,
gib unserem Bruder Georg die ewige Ruhe
und das ewige Licht leuchte ihm.
Lass ihn ruhen in Frieden.
Amen


In unseren Gottesdiensten an diesem Wochenende haben wir für unseren Bruder Georg gebetet: 






Nachruf der Steyler Missionare

Nachruf im Groß-Gerauer Echo vom 21.08.2015

Sonntag, 9. August 2015

Kirchliche Statistik

Ende Juli veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) die Zahlen zur kirchlichen Statistik  in unserem Land.  Was sich schon in den vergangenen Monaten angedeutet hat, ist nun traurige Gewissheit: Die Zahl der Kirchenaustritte im Jahr 2014 hat sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal dramatisch erhöht.

Laut der Statistik gab es Ende des vergangenen Jahres 23.939.472 Katholiken in unserem Land. Das bedeutet, dass nur noch 29,5 % der Einwohner Deutschlands katholisch sind.

Erschreckend und dramatisch hoch ist die Zahl der Kirchenaustritte. 217.716 Katholiken (2013: 178.805) kehrten ihrer / unserer Kirche den Rücken. Damit lag die Zahl der Austritte weit über denen im Jahr 2010 (181.193 Austritte) – dem Jahr, in dem zahlreiche Missbrauchsfälle innerhalb der Katholischen Kirche in Deutschland öffentlich bekannt wurden.

Allein in unserem Bistum Mainz traten im vergangenen Jahr 8.885 Katholiken aus der Katholischen Kirche aus. Das sind über 1.300 Austritte mehr als im Vorjahr. Damit geht quasi wieder eine große Pfarrgemeinde verloren. Dies sind auch mehr Katholiken als die Anzahl derer, die innerhalb unserer pastoralen Einheit des Pfarreienverbundes Büttelborn / Groß-Gerau leben.

Die Gründe für einen Austritt sind sicher vielfältig und können daher nicht pauschal benannt werden. Veränderte Lebens- und Arbeitsbedingungen oder das Freizeitverhalten, eine geringere Bindung an die Institution Kirche, aufgedeckte Missbrauchsfälle oder andere „Skandale“, Ärger über Verantwortlich (Papst, Bischof oder Pfarrer)  sowie auch die neue Regelung bei der Abführung der Kirchensteuer die für Verwirrung sorgte mögen für viele ein willkommener Anlass gewesen sein, die Kirche zu verlassen. Die Kirche wird heute auch oft nur noch als ein Anbieter unter vielen wahrgenommen. Auch scheint der „Franziskuseffekt“ in Deutschland noch nicht angekommen zu sein. Oder wäre ohne Papst Franziskus alles noch wesentlich dramatischer!?

In seiner Kolumne in der Kirchenzeitung "Glaube und Leben" schreibt unser Bischof, Karl Kardinal Lehmann, am 2. August 2015:

"Immer wieder stoßen wir auf traurige Nachrichten um und über die Kirche. Sie werden manchmal auch genüsslich breitgetreten. Dies gilt z.B. auch für die Veröffentlichung der Kirchenaustritte im vergangenen Jahr...

...Ausführlich beschäftigte ich mich 2011 in einem umfangreichen Text mit dem „Kirchenaustritt" und gab auch mehrere positive Beiträge prominenter Christen und Theologen von heute wieder: Warum ich in der Kirche bleibe. Wir haben auch schmerzliche Vergehen, ja sogar Skandale nicht geleugnet oder gar vertuscht. Wir sind vielen Forderungen nachgekommen in der Offenlegung kirchlicher Finanzen, haben ausführlich dargelegt, was wir mit unseren Einnahmen für die Menschen im Bistum und in aller Welt tun. Gewiss hat uns auch eine Änderung des Einzugs mancher Kirchensteuerarten („Kapitalertragsteuer") Mitglieder gekostet, obgleich es keine zusätzliche Steuer war oder diese erhöht wurde...

...Ich bitte um Verständnis: Ich weiß gut um die Ärgernisse in der Kirche und will sie nicht wegwischen. Ich habe auch oft gegen sie gekämpft und, wenn es sein musste, entlarvt. Ich weiß auch als Theologe um den Riss in der zugleich heiligen und sündigen Kirche von oben bis unten, der Menschen enttäuscht und bis zum Verlassen der Kirche ärgert....

...Ich möchte aber auch einen ehrlichen Umgang mit dem Kirchenaustritt. Wir haben im Unterschied zu vielen Ländern der Welt Religionsfreiheit, die den Kirchenaustritt als reale Möglichkeit mit sich bringt. Es gibt auch persönliche Lebensentscheidungen, die wir in jedem Fall zutiefst bedauern, aber auch als freie Entscheidung achten wollen....

...Es gibt aber sehr oft ein stilles sich Distanzieren von der Kirche, die man einfach nicht mehr kennt. Der regelmäßige Gottesdienstbesuch, bei dem man immerhin regelmäßig über die Kirche erfährt, ist bis auf zehn Prozent zurückgegangen (auch bei uns in Mainz z.Zt. auf 9,8 %). Woher haben die Menschen Kenntnis von „ihrer Kirche"? Wer nur die gesellschaftliche Mehrheitsmeinung kennt, kann auf die Dauer kaum mehr in der Kirche bleiben. Man braucht eine gegenläufige Erfahrung, die man fast nur im Leben mit einer Gemeinde oder in einer Gemeinschaft machen kann...

...Deswegen möchte ich gerne jeden, der austrittswillig ist oder auch schon ausgetreten ist, fragen: Kennst du deine Kirche, die du verlassen möchtest oder der du schon den Rücken gekehrt hast?"

Karl Kardinal Lehmann in der Kirchenzeitung "Glaube und Leben" am 2 August 2015


Statistik 2014


Deutschland

2014
2013
2012
2011
2010
Katholiken
23.939.472 (29,5%)
24.170.754
(29,9 %)
24.340.322
(30,3 %)
24.472.817
(30,1 %)
24.651.001
(30,2 %)
Gottesdienstteilnehmer
2.614.000
(10,9%)
2.603.000
(10,8 %)
2.861.322
(11,8 %)
3.011.995
(12,3 %)
3.100.471
(12,6 %)
Eintritte
2.809
3.062
3.091
3.217
3.576
Wiederaufnahme
6.314
6.980
7.185
7.163
7.403
Austritte
217.716
178.805
118.355
126.488
181.193
Taufe
164.833
164.664
167.505
169.599
170.339
Erstkommunion
188.342
191.169
202.088
210.608
224.932
Firmungen
161.715
167.255
175.967
174.427
185.086
Trauungen
44.158
43.728
47.163
46.021
48.528
Bestattungen
240.262
252.344
247.502
247.762
252.965

Quelle: Deutsche Bischofskonferenz im Juli 2015



Bistum Mainz

2014
2013
2012
2011
2010
Katholiken
744.914
749.583
754.380
757.550
759.624
Gottesdienstteilnehmer
73.000
(9,8%)
71.585
(9,5 %)
76.692
(10,2 %)
80.683
(10,7 %)
81.368
(10,7 %)
Eintritte
118
108
125
111
137
Wiederaufnahme
253
289
304
283
320
Austritte
8.885
7.535
4.584
5.020
6.968
Taufe
4.621
4.691
4.836
4.898
4.835
Erstkommunion
5.346
5.267
5.524
5.902
6.306
Firmungen
4.434
4.654
4.430
5.139
4.686
Trauungen
1.281
1.279
1.407
1.347
1.462
Bestattungen
7.278
7.958
7.773
7.669
7.755

Quelle: Deutsche Bischofskonferenz / Bistum Mainz im Juli 2015


St. Nikolaus von der Flüe Büttelborn
2014
2013
2012
2011
2010
Taufen
17 von 55
27 von 43
29 von 52
26 von 44
29 von 38
Erstkommunion
25
17
25
19
29
Firmung
7
18
15
19
16
Trauungen
4
5
10
9
9
Austritte
65
42
27
30
45
Wiederaufnahme
1
3
4
1
1
Übertritte
0
3
0
0
1
Sterbefälle
26
28
29
26
15
Quelle: Katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus von der Flüe Büttelborn